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Strangulierte Katze gefunden | Wer kann Hinweise geben?

Warnung: Dieser Artikel enthält am Ende der Seite Bilder eines toten Tieres! | Am Freitag, den 19. November 2021 hatten Polizisten eine tote Katze aufgefunden, die offenbar mit einem Lederriemen stranguliert worden war.

Fundort der toten Katze. Foto: © aktion tier Tierheim Roggendorf

Das Tier wurde mit einem Lederriemen grausam erdrosselt. Fundort war die Bundesstraße B208 von Ratzeburg nach Gadebusch, Höhe Dechow. Wer Hinweise zu dem Fall geben kann, meldet sich bitte bei uns im Tierheim. Anzeige gegen unbekannt ist bereits erstattet. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung ausgesetzt.

Dieser aktuelle Vorfall ist beileibe kein grausiger Einzelfall, sondern ein weiteres Indiz für die zunehmende Gewalt gegenüber Tieren in Deutschland.

Entsprechende Horrormeldungen finden sich regelmäßig in den Medien. Es werden Pferde mit Stichen verletzt, Welpen bei lebendigem Leib verbrannt, Mäuse totgetreten, Kleintiere mit Feuerwerkskörpern in die Luft gesprengt, ein Hamster in der Mikrowelle gegrillt, Katzenwelpen an die Wand genagelt. Vor allem im Internet, in sozialen Netzwerken wie Facebook und Myspace oder auf Videoportalen wie Youtube stellen Tierquäler ihre grausigen Taten fast stolz zur Schau. Besonders abscheulich sind sogenannte Animal Crush Videos, in denen Menschen Kleintiere meist mit den Füßen langsam zerquetschen. Manchmal hat das Töten und Quälen von hilflosen Tieren einen sadistischen Hintergrund. Oft sind die Taten auch sexuell motiviert oder es stecken purer Hass und Aggression dahinter. Im Vordergrund steht häufig die langsame Quälerei, die nicht immer mit einer Tötung endet. Manchmal entkommen die malträtierten Tiere und schleppen sich zu ihren Besitzern zurück. Oft sind es jedoch die Halter selbst, die ihre Tiere in aller Ruhe regelrecht foltern.

Vor allem bei Kinder und Jugendlichen muss bewusst verübte Grausamkeit an Tieren ernst genommen werden

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen sollten widerholte und bewusst verübte Grausamkeiten an Tieren besonders ernst genommen werden, da sie Persönlichkeitsdefizite wie schwaches Empathievermögen, geringe emotionale Kompetenz und mangelndes Unrechtsbewusstsein offenbaren. Defizite, die in jungen Jahren noch eher ausgeglichen werden können als im Erwachsenenalter. Häufig sind junge Tierquäler selbst Opfer zum Beispiel von Kindsmissbrauch oder Vernachlässigung. Viele dieser jungen Menschen haben erlebt, dass ihre Eltern nicht nur Gewalttendenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen sondern selbst Tiere misshandeln. Daher wird dieses Verhalten als normal empfunden. Wie ihre Eltern lassen auch die Heranwachsenden ihre Wut und Frustration an schwächeren Lebewesen aus. Für Psychologen ist die kindliche Gewalt gegen Tiere immer ein Anzeichen für eine psychische Störung, die sich, wenn sie nicht entsprechend ernst genommen und behandelt wird, bis zum Erwachsenenalter fortsetzen und sogar extrem verstärken kann. Es gilt als erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Tierquälerei und zwischenmenschlicher Gewalttätigkeit besteht. Studien belegen, dass Tierquäler häufig auch Menschen gegenüber äußerst aggressiv sind. Zahlreiche Mörder haben in ihrer Jugend Tiere gequält, verstümmelt und getötet. Was nicht bedeuten muss, dass jeder Jugendliche, der einmal ein Tier misshandelt hat, später zum Mörder wird.

Dennoch sollte Kindern und Jugendlichen, die zielgerichtet und ganz bewusst Tieren Schmerzen zufügen und dabei augenscheinlich Spaß empfinden, größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Unter Einbeziehung von Familie, Schule und mit Hilfe therapeutischer Maßnahmen können die zugrundeliegenden Störungen eventuell behoben werden. Gerade Heranwachsenden muss klar gemacht werden, dass Gewalt gegen Tiere von unserer Gesellschaft ebenso wenig toleriert wird wie Gewalt gegen Menschen.